Heute haben wir unseren Tag zunächst mit einem gemütlichen Frühstück im Hotel begonnen, mit Bageln, dem Klassiker.
Die machen auch gut satt, was sich noch als Glücksfall erwies.
Aufgrund des ansprechenden Wetters machten wir uns nämlich in Richtung Everglades auf, zum Shark Valley.
Dort angekommen präparierten wir unsere Rucksäcke für einen langen Fußmarsch mit Insektenspray und Wasser.
Der Weg begann recht angenehm, trotz des schwülen Klimas kamen wir gut voran. Langsam machten wir auch die ersten Moskito Erfahrungen. Alle paar Meter wurden wir angegriffen und dreist ausgesaugt, Autanwirkung? Fehlanzeige, total unbrauchbar. Der einzige Vorteil, die vielen Stiche heilen viel schneller als die der deutschen oder spanischen Artgenossen, bis auf ein paar Ausnahmen jucken sie kaum und sind nach 30-90Minuten kaum noch zu sehen.
Angenehm ist das trotzdem nicht, insbesondere der akustische Psychoterror bringt einen in kurzer Zeit dazu jeden Skrupel zu verlieren und feste mit der Hand zurück zu schlagen.
Doch der Aufwand sollte sich lohnen, schon nach kurzer Zeit sahen wir mehrere Aligatoren, sogar eine Hand voll Jungtiere. Jeder Ornitologe hätte zudem seine wahre Freude an dem Artenreichtum gehabt. Auf dem Weg sahen wir auch viel ungewöhnliches, ein langustenartiges Krebstier mitten auf dem Weg, eine totgebissene Schlange und eine rote Heuschrecke. Ein gar nicht mal so seltenes Wesen begegnete uns auch: deutsche Touristen. Im Gegensatz zu uns auf dem gemieteten Rad für 7,50$ pro Person pro Stunde.
Hätten wir vielleicht auch machen sollen… in etwa auf der Hälfe des Weges begann es nämlich zu regnen, im ersten Moment eine wirkliche Wohltat, die Füße schmerzten ohnehin schon und die Haut klebte von der Mischung aus Schweiß und Insektenspray. Der Regen war eine kühle Erfrischung und wurde dankend angenommen, zunächst.
Inzwischen waren wir schon über 10km weit gelaufen und langsam wurden wir immer nasser, mit jedem Schritt merkte man, wie das Wasser in den Turnschuhen zwischen die Zehe drang. Langsam wurde es zuviel. Und die Zeit begann zu drängen, bald würde der Park schließen und der Weg nahm kein Ende.
Immer weiter liefen wir in Richtung Horizont, bis am Ende zum Glück endlich der Parkplatz wieder zu sehen war.
In der Nationalparktoilette kamen Erinnerungen an das vergangene Jahr zurück, während wir unsere Shirts unter dem Händetrockner (ja das haben die schon, nein, nicht von Dyson) fönten, wurden wir von aufgescheuchten Fliegen umkreist.
Während ich noch auf Daniel wartete kam auch schon ein Parkranger und forderte uns freundlich auf uns zu beeilen, es sei eine Tornadowarnung herausgegeben worden. Schnell gingen wir in Richtung Auto und genossen während der Fahrt nach über 5 Stunden Wanderung ein leckeres Menü aus Bananen, Pringels und Cola.
Die Warnung entpuppte sich zum Glück als kleiner Sturm, der zwar mit noch mehr Regen einher ging, aber von Twister so
weit entfernt war, wie wir grade von zuhause.
Cindy